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Pippilotta in Lindau
In beschaulichen Flockenwirbel am winterstillen Bodensee saß ich in einem hübschen Bistro bei Milchkaffee und Kaiserschmarren, als Bekannte der Kellnerin hereinschneiten, im wahrsten Sinne des Wortes. Es war eine junge Familie mit zwei kleinen quirligen Kindern in lustigbunten Schneeanzügen. Kam ausgepellt aus ihren warmen Sachen wollte die kleine Vierjährige beschäftigt werden, ihr Brüderchen bekam die Mama-Brust. Die Kellnerin hob das blonde Mädchen auf den Arm und ging mit ihr durch den Raum. „Was ist das?“ fragte die Kleine und zeigte auf eines der Tisch-Gestecke, aus dem pinkfarbene Bommeln an langen braunen Stängeln wogten. „Das soll schön aussehen.“, sagte die Kellnerin. „Warum sind die Blumen aus Plastik?“, wollte das Mädchen wissen. „Damit sie nicht kaputt gehen.“, sagte die junge Frau etwas kraftlos und wollte die Kleine schon wieder zu ihren Eltern zu bringen. Doch das Energiebündel in ihrem Arm bäumte sich auf und sagte sehr bestimmt „ICH kann sie kaputt machen! Ich kann sie ABreißen!“ und reckte ihre Arme nach den „Als-ob“-Blüten. Sie betonte das „Ich“ mit einer Entschlossenheit, die mich an Pippi Langstrumpf erinnerte. Ich musste lachen und mein inneres Kind jubilierte während sich meine Blicke mit denen des kleinen Mädchens trafen. Jawohl, stark war die Kleine und durchaus ein ernstzunehmendes und nicht nur ein nebenbei zu bespaßendes Geschöpf!
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