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Spargel trifft Erdbeere (Geschichte für ein Koch-Event)
Spargel trifft Erdbeere.
So sieht es aus auf deinem Teller.
Und doch ist´s nicht nur Einer, der seinen nackten Kopf zur roten Frucht hin richtet. Sieben sind´s!
Mit langen hellen Schäften ummanteln sie das Dunkel ihrer Männlichkeit. Mit unverhohlener Ankündigung umwerben sie die tief errötete Dame.
Wenn nur die heiße gelbe Butter ein wenig anders auf dem Teller flösse! Einem Schifflein gleich könnten sie der Angebeteten eine Nachricht entgegenströmen lassen: „Nimm mich! Ich bin der Schönste!“
Und wirklich, als hätte die rotfeucht glänzende Schöne das Flehen der Sieben gehört, rollt sie einen unscheinbaren und doch bedeutsamen Bruchteil eines Millimeters nach links, um all die stattlichen Kerle aus möglichst vielen ihrer Poren betrachten zu können. Mit wachsendem Entzücken tastet ihr Blick Länge für Länge die dünnen und auch dicken Stängel ab, um schließlich immer flacher atmend deren Charakterköpfe zu studieren.
Hübsch schmal, spitz zulaufend anstößig, klein und drall, ein wenig zaghaft aus dem Schafte lugend, etwas faltig, sanft gerundet, stupsend gar, ein wenig schief, auch kerzengrade, das Mäulchen mal geschlossen, mal zum Hauch geöffnet. In jedem Falle mundgerecht vom langen Stiel zu unterscheiden.
Wie sich in ihr nun deutliches Begehren rundet, dem Einen doch den Vorzug zu gewähren, spürt sie den Stich, der vierfach sich in ihren süßen Leib nun bohrt, um sie emporzuheben zu weit Größerem: Sich zu verschenken in einer Menschendame Mund. Die noch dazu das Spielen liebt und keck den Spargelkopf, den von der Beere auserwählten, an deren Seite legt, um diesen Kuss, den beide sich nun endlich schenken, mit sanftem Zungendruck wohlwollend zu vollenden. Milchig Weißes mischt sich nun mit Rotem, auflösen sich die Körperhüllen, um endlich wieder eins zu sein, und die Damenbrust zu heben, deren Senken schließlich langes tiefes Stöhnen krönt.
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