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Rosenzeilen
(Einladung zum Rosenquark, Tischschmuck für jede Person, einander genussvoll vorgelesen)
Rosenrot und dunkelschwer
netzt mein Abendwein den Gaumen.
Macht licht und warm,
was mir eben noch
verdross den Tag.
***
Rosenschwestern recken sich
vor Tausendgrün.
„Sieh doch mich!“,
„Nein, mich!“
Blick und Atem
nähren nicht,
höre ich auf solchen
zankend Ruf.
***
Raschelnd wie die
seidenreiche Robe
einer Königin
faltest du,
oh schönste Rose meines Gartens,
deine Blätter.
Selbst im Verblühen
entringst du meinem Herzen
ein rosenrotes „Ach!“
***
Spalier steht ihr.
Und eure Blätter
lasst ihr regnen
auf Haut und Hochzeit
und ein langes Leben.
Kaum wag ich,
diesen Weg zu gehen,
der scheinbar unvermeidbar
Schritt für Schritt
auf Zeit
den weichen Rosenteppich
unter mir begräbt.
***
Aus meinem Schoss
nahmst du die Rose,
die deine frechen Lippen
nun umschließen,
so wie dein Mantel
uns umhüllt,
beim Straßentango
in Paris,
der Sommerabendblau
in unsre Herzen seufzt.
***
Du wunderschöne Rose!
Dein Duft
tanzt mit meinem Verstand
bis ihm schwindelig wird
und farbige Bilder
von Sünde und Lust
meinen Schoss
zum Summen bringen.
***
Langsam
und lautlos
formt sich
die Perlenkette
blutenden Rots
in dem hellweißen Riss,
den mir ein achtsamer Rosendorn
in meine unachtsame Hand
gezeichnet hat.
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