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Tänze des Universellen Friedens

„Die „Tänze des Universellen Friedens“ ziehen ihre Kreise in allen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen. Sie sind zuhause in Meditationsgruppen und -zentren, werden getanzt von Kindern in Kindergärten und Schulen, auf Familien- und Straßenfesten. Wir finden sie in der Frauen-, Friedens- und Ökologiearbeit, in der Therapie, als Fortbildungsmaßnahme für Pädagogen und in der Sozialarbeit, als liturgischen Bestandteil ökumenischer Gottesdienste u.v.m. Sie haben sich in ihrer praktischen Anwendung stets weiterentwickelt und sind Antwort auf tief empfundene Bedürfnisse der Menschen nach geistiger Nahrung, Kreativität und der Anerkennung des Weisheitsschatzes unserer Erde. Sie leben fort – entsprechend der Vision von Samuel L. Lewis – als ein Weg, der uns mit Lebenskraft erfüllt und einem daraus sich entwickelnden Frieden. Dieser Frieden wird zur Wirklichkeit für jene, die mit den Tänzen in Berührung kommen.

Im Laufe der letzten dreißig Jahre haben sich die Tänze über den ganzen Globus verbreitet und haben mehr als eine halbe Million Menschen berührt: in Nord- und Südamerika, Ost- und West-Europa, in Japan, Indien, Pakistan, Australien und Neuseeland.“

Zitat von der Website des Netzwerkes der Universellen Tänze des Friedens in deutschsprachigen Ländern

Wie die Tänze in mein Leben kamen und was sie mir ermöglichen

Die Musik- und Stimmtherapeutin Jamila M. Pape aus Aachen brachte am Jahresanfang 2011 die Tänze des Universellen Friedens nach Rostock. Ich wohnte damals dort und da dieses Neuland nur ein Tagesseminar, im Grunde ein Schnupperkurs war, ließ ich mich mit vielen anderen Frauen auf das Abenteuer „Singen und Tanzen mit der Großen Göttin“ ein. Nach diesem Tag  rief mein Herz nach mehr, tief und leicht zugleich war er gewesen, das Singen und Tanzen summte noch in meinen Zellen als ich schon zu Hause war. Das kannte ich noch nicht, ich war neugierig und suchend geworden. Im Herbst folgte ich Jamilas Einladung auf die Insel Hiddensee und durfte eine Woche lang das „Aramäische Vaterunser“ und einen Teil der „Seligpreisungen“ tanzen. Wieder erlebte ich das Wunder: Ich konnte mit dem Kopf kaum mithalten, ich verstand die fremdsprachigen Worte nicht bzw. konnten sie mir nur schwer merken. Aber in meinem Herzen, in meinen Zellen spürte ich ein Wachwerden und ein Ruhigwerden zugleich. In Rostock bot Jamila 2012 eine Frauenjahresgruppe an, in der ich weitere Tänze, Atemübungen und Erzählungen zur Großen Mutter, zur Göttin, zur Weisheit der Frauen erleben durfte. Jamila hat mich reich beschenkt, ihren vielfältigen Einladungen verdanke ich den Zugang zu meiner tiefsten Sehnsucht: Tanzen, Singen, Gemeinschaft. Und doch gab es erst einmal eine sechsjährige Pause, in denen mir die Friedenstänze nur hin und wieder begegneten. Mein Leben führte mich auf einen intensiven Biodanza-Weg und 2017 wurde ich als Biodanza-Leiterin zertifiziert. In dieser vierjährigen Ausbildungszeit erlaubte ich meinem Herzen, sich zu öffnen. Ich wurde mit der zarten Seite meiner Seele vertraut, befreundete mich mit meiner Hochsensibilität. In meiner wundervollen Biodanza-Gemeinschaft entdeckte ich meine medialen Fähigkeiten wieder und war endlich mit der Poesie meiner Sprache ganz und gar willkommen. So wurde 2016 die „Herz-Botschafterin“ geboren.

In einer Meditation zum Jahreswechsel 2016/2017 erhielt ich vierundzwanzg Bilder zum Aramäischen Vaterunser. Der Kreis zu den bereits erlebten Friedenstänzen begann sich zu schließen und gleichzeitig zeigte sich die Möglichkeit, neue Schritte zu gehen in meinem eigenen Herz-Tanz. Bei dem Autor des Büchleins, das mir zur Meditation gedient hatte, bei Neil Douglas-Klotz besuchte ich im Frühjahr 2017 einen Wochenendworkshop und stellte ihm meine Bilder zu seinen Texten vor. Er bat mich, mit seinem Verlag die Veröffentlichungsmöglichkeiten zu besprechen. Zu dieser Zeit war mir nicht bewusst, dass ich es mit einem bedeutenden Sufi-Lehrer und dem Begünder der Tänze zum Aramäischen Vaterunser zu tun hatte. Ich hatte noch keine Ahnung wie riesig dieser Erfahrungsschatz war, von dem ich gerade einen Bruchteil entdeckt hatte. Das erfuhr ich erst in der Sommerschule des Sufir-Ruhaniat-Ordens 2018. Mein inzwischen gedrucktes Buch „Warmherzige Anleitung für´s Glück – Bilder und Texte zum Aramäischen Vaterunser“ brachte mich dorthin. Ich hatte Ende 2017 mit meinem Biodanza-Kollegen Andreas Amir Müller mein erstes Seminar „Biodanza & Aramäisches Vaterunser“ gegeben und dabei auch Bilder aus meinem Buch vorgestellt. Ein Teilnehmer drängte mich regelrecht, es auch auf der Sommerschule, die er besuchte, zu zeigen. So wurde mir mein Buch zu einer Einladung für mich selbst – zu einer Einladung, den Weg des Herzens weiter zu beschreiten. Ich war in der sechsjährigen Pause, in denen ich die Friedenstänze nicht tanzte, zu einer Anderen geworden. Ich war in diesen Jahren viel mehr bei mir angekommen, wusste um meine Gaben und meinen Platz in der Welt besser Bescheid als je. Nun fühlte ich mich inmitten dieser internationalen Gemeinschaft sofort zu Hause.Die Tänze anzuleiten, das war der Auftrag, den ich in dieser Sommerschule ganz klar in meinem Herzen spürte. Und als ich im September 2018 die Ausbildung zur Tanzanleiterin bei Gita Sophia Onnen und Sagara Sophia Kampradt begann, erfasste ich, dass ich damit etwas viel Größeres tat: Ich trat das Erbe meiner Großmutter Äenni Kemmlein, an. Sie war Anfang des letzten Jahrhunderts bei den „Wandervögeln“ sehr aktiv und leitete viele viele Tänze und Wanderfahrten. Sie starb dreißig Jahre vor meiner Geburt. Ich fühlte mich ihr schon immer seelenverwandt, obwohl ich ihr nie begegnet bin. Und nun spürte ich als zukünftige Tanzanleiterin: Das ist mein Platz. Ich setze ihr Werk auf einer neuen Ebene fort. Ich darf mit diesen Tänzen Teil einer großen Friedensarbeit sein.

In den Tänzen des Universellen Friedens spüre ich mit meinem ganzen Wesen – nicht nur wissend mit dem Kopf – eine Verbundenheit und ein Gehalten-Sein, das mir gut tut. Mit den Menschen, die links und rechts an meiner Hand sind, die mir begegnen, mit denen wir uns voreinander verneigen. Wir sind vereint in diesem Singen, in dieser Herzensbewegung, in diesem Atmen. Die Lieder werden angenehme „Ohrwürmer“. Sie enthalten heilige Worte, heilsame Worte, Mantren, die durch Wiederholung immer tiefer in meine Zellen sinken. Die Tanzbewegungen sind ein sorgfältig erfühltes Körpergebet. Ich schaukele nicht einfach meinen Oberkörper hin und her, nein: Ich wiege mein Herz! Das ist schön. Selbstliebe, Nächstenliebe und Göttliche Liebe sind eins! Ich fühle mich mit den Menschen verbunden und auch mit Himmel und Erde. Es ist gut, dass es keine Worte gibt, die dieses tiefe Erleben auch nur annähernd beschreiben können. Ich fühle mich „zu Hause“, beruhigt und gewiss, dass es reicht, in diesem Moment meine Lebendigkeit zuzulassen, so wie sie ist. Und in dieser friedvollen Haltung mit mir kann ich auch mit anderen leichter Frieden machen, auch wenn wir uns durch unsere Unterschiedlichkeit manchmal reiben und nicht gleich verstehen.

Die „Tänze des Universellen Friedens“ zu tanzen, das ist für mich genau so ein Herzensbedürfnis wie Biodanza tanzen. Mein Herz-Tanz ist nun noch reicher, meine Lebensschritte können noch bewusster sein.

Gern schaffe ich auch für Dich Räume, in denen Du dies erleben kannst. Sprich mich an!

Stöbere in den vielfältigen Angeboten der großen Gemeinschaft der Tanzanleiterinnen und Tanzanleiter: hier

Meine zweijährige Ausbildung habe ich 2022 mit einem Fest gefeiert, abgeschlossen wird sie nie sein. Zur Zeit bin ich in Mentorenschaft bei Sagara Sophia Kampradt. Ich bin Mitglied des Netzwerkes der Universellen Tänze des Friedens in deutschsprachigen Ländern (ndl e.V.).