Ich stand mit meinem Fahrrad am Hafen, schwätzte mit zwei Frauen, als ein schöner Mann an uns vorüberfuhr. Sein Sonnenbrillen-Blick traf meinen. War er der Kampfkunst-Meister, der gestern früh am Strand so wundervoll lange Tai-Chi und formvollendete Buddha-Grüße zelebriert hatte? Während ich meine ebenso sanften und energiereichen Qigong-Bewegungen genoss und wir in großen Abständen nacheinander schielten? Ich drehte mich um. Wieder traf ich seinen Sonnenbrillen-Blick. Auch er hatte sich also rumgedreht. Wir blickten uns nach. Blickten wieder weg. Und als wir ein drittes Mal wie um Vergewisserung unserer Ahnungen ringend einen Blick über unsere Schultern warfen, traf auch der auf das Versteck der großen schwarze Scheiben, die unsere Augen – vielleicht auch unsere Seelen – schützten.